Vor drei Jahren, nach der Geburt unserer Tochter, haben mein Mann und ich den Beschluss gefasst, ein eigenes Haus zu bauen. Mein Mann ist Bauingenieur und konnte mit einem befreundeten Architekten gemeinsam die Planung unseres Eigenheims übernehmen. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, sehr individuelle Vorstellungen zu verwirklichen.
Die Planung
Bei der Planung unseres Hauses war es uns wichtig, großzügige offene Räume zu schaffen, bei welchen die einzelnen Funktionsbereiche ineinander übergehen. In den öffentlichen Wohnräumen ist dieses Prinzip schon wohlbekannt und die „Wohnküche“ nicht mehr wegzudenken. In den privateren Räumen ist diese Offenheit allerdings noch nicht weit verbreitet. Mir war noch nicht einmal der Begriff für diesen Bereich bekannt, bis ich vor kurzem den Blog-Beitrag von Bette gelesen habe. Ohne also zu wissen wie es heißt, haben wir uns aus dem Wunsch für ein bestimmtes Raumgefühl heraus für ein „Schlafbad“ entschieden. Hierzu haben wir das Schlafzimmer und das Badezimmer verbunden und eine zusätzliche Ankleide integriert.
Bei der Anordnung der Funktionsbereiche haben wir auf die Himmelsrichtungen, die Belichtungssituation sowie die Aus- aber auch Einblicke geachtet. Im Süden haben wir große bodentiefe Fenster geplant und sowohl im Norden in der Ankleide als auch im Bad mit kleineren Fenstern mit Brüstung gearbeitet. Leider waren aufgrund der Lage des Grundstücks keine Fenster im Osten zum Einfangen der Morgensonne möglich. Dafür konnten wir wiederum eine große Ankleide mit acht Schrankmetern realisieren.
Funktionsbereiche mit Interessenkonflikt
Bei der Planung eines Schlafbades muss man ehrlicherweise auch anmerken, dass die Kombination der Räume nicht unproblematisch ist. Das Schlafzimmer ist üblicherweise der kälteste und das Badezimmer der wärmste Raum im Haus. Auch ist die hohe Luftfeuchtigkeit im Bad, bspw. nach dem Duschen schlecht mit einer offenen Ankleide zu vereinen. Auch wenn das Schlafbad von zwei Personen genutzt wird, die zu unterschiedlichen Zeiten aufstehen, ist die offene Gestaltung der Räumlichkeiten ungünstig. Zum einen wird in dem Nassbereich und in der Ankleide ausreichend Helligkeit benötigt und zum anderen ist es sehr hellhörig, was im Schlafbereich als störend empfunden wird. Diese Interessenskonflikte muss man bei der Planung berücksichtigen und geeignete Lösungen erarbeiten.
Meinem Mann und mir kam es zugute, dass wir nicht bei Raumtemperaturen um 19° C sondern eher 21° C schlafen. So ist der Temperaturunterschied zum Nassbereich nicht so groß. Außerdem haben wir zusätzlich zu der Fußbodenheizung eine Wandheizung in der Wand hinter der Badewanne eingebaut, sodass die zusätzliche Strahlungswärme in dem Bereich die empfundene Temperatur erhöht und die Behaglichkeit steigert. Das Problem der Luftfeuchte haben wir gelöst, indem wir die Dusche, die hauptsächlich für die hohe Luftfeuchtigkeit im Nassbereich verantwortlich ist, mit einer minimalistischen Glaskabine abgetrennt haben, die wiederum über eine maschinelle Abluft verfügt. So können wir verhindern, dass die Feuchtigkeit gar nicht erst in den Raum gelangt. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Schlafbad über die Fenster querzulüften.
Oberflächengestaltung
Bei der Gestaltung der Räume war es uns wichtig, einen schlichten aber wohnlichen Charakter zu erzielen. Hierfür haben wir einen einheitlichen Bodenbelag in allen Räumen des Geschosses gewählt. Der geschliffene Sichtestrich erstreckt sich fugenlos bis in den Nassbereich. Lediglich in der Dusche wurde eine bodengleiche Duschfläche eingebaut. Wir haben bewusst auf Fliesen verzichtet und daher auch an den Wandflächen im Nassbereich einen wasserfesten Zementspachtel verwendet. Dadurch erscheinen die Wände im gesamten Schlafbad einheitlich wodurch die einzelnen Funktionsbereiche fließend ineinander übergehen.
Ausstattung und Einrichtung
Die zuvor beschriebenen Oberflächen bilden die Basis für die weiteren Einrichtungsgegenstände. Das Highlight des gesamten Schlafbades ist die freistehende Badewanne. Beim Betreten des Raumes fällt der erste Blick direkt auf dieses Badelement. Hier haben wir die Wanne der Serie BetteLux Shape in klassischem schwarz-weiß gewählt, die mit klarer Formensprache und Minimalismus optimal im Raum wirken kann. Für mich ist die Form der Wanne die moderne Interpretation der antiken französischen Badewanne. Ganz besonders finde ich auch die Verwendung des glasierten Titan-Stahls, der eine tolle Haptik hat, sehr widerstandsfähig und dazu leicht zu reinigen ist.
Bei dem Waschtisch haben wir auf ein maßgefertigtes Möbel vom Schreiner mit eingelassenem Aufsatzwaschbecken gesetzt. Ebenso ist der Spiegelschrank mit integrierter Beleuchtung genau auf unsere Anforderungen angepasst und individuell vom Schreiner gefertigt. Bei den Armaturen haben wir überall auf schlichte Modelle für die Wandmontage von Grohe gesetzt. Auch die übrigen Möbel für die Ankleide und das Bett sind Maßanfertigungen vom Schreiner.
Als Ergänzung zu der Badewanne haben wir den Waschtisch aus der gleichen Designlinie von Bette für die separate Toilette ausgewählt. Das ist auch der einzige Raum der konsequent vom Schlafbad abgetrennt ist. Das WC dient in unserem Fall auch als Gästebad. Wir erfreuen uns auch heute noch täglich an unserem schönen Schlafbad und ganz besonders an der Badewanne, für die wir von jedem Gast Komplimente bekommen.
Wir bedanken uns ganz herzlich für den tollen und interessanten Beitrag – hier gelangt ihr zu Evas Blog.
Kommentare