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Foto: © Bette
Tatsächlich hängt die Wahrnehmung und Bewertung von Schall vom Bewusstsein oder der Stimmung des Hörenden ab. Das kennt jeder, den schon mal ein tropfender Wasserhahn oder das Ticken einer Uhr schier in den Wahnsinn getrieben hat – diese Art von Lärm ist mit 20 Dezibel (dB) nicht laut, wird aber, sobald sie bewusst wahrgenommen wird, als äußerst störend und belastend empfunden. Zum Vergleich: Ein Flüstern ist rund 30 dB laut, Vogelgezwitscher 40 dB, ein Staubsauger 75 dB und ein Rockkonzert 115 dB – wobei eine Anhebung des Schalldruckpegels um 10 dB als eine Verdoppelung der Lautstärke wahrgenommen wird.
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Generell unterscheidet man im Badezimmer zwischen drei Arten von Geräuschquellen: Erstens Betriebsgeräusche, also zum Beispiel Wasser, das durch die Rohrleitungen des Gebäudes rauscht, zweitens Geräuschspitzen bei der Betätigung, die beim Öffnen, Schließen oder Umstellen von Armaturen wie etwa der WC-Auslösung entstehen, und drittens selbstverursachte Nutzergeräusche, die beim Gebrauch entstehen, wie beispielsweise ein plätschernde Badewanne oder das Auftreffen des Wasser im Waschtisch beim Ausspülen des Mundes. Alle drei Geräuscharten sind auch in Nachbarwohnungen oder benachbarten Zimmern deutlich oder sehr deutlich hörbar, wenn nicht ausreichende Maßnahmen für den Schallschutz getroffen werden. Schallschutz gilt daher als ein wichtiges Merkmal für die Qualität einer Wohnung.
Mindestschallschutz oder hohes Maß an Ruhe?
Maßgebendes Regelwerk für den Schallschutz bei Sanitärgeräuschen ist vor allem die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“, auch als „Mindestschallschutz“ bezeichnet. Sie schreibt vor, dass in schutzbedürftigen Räumen, also etwa im Schlaf- oder Wohnzimmer, der Geräuschpegel der Betriebsgeräusche (siehe oben) 30 dB nicht überschreiten darf. Badezimmer sollten daher nach Möglichkeit nicht direkt neben Wohn- und Schlafräumen geplant werden. Ist dies unvermeidbar, sollten die Sanitärinstallationen, also Badewanne, Dusche, Waschtisch oder WC, wenigstens nicht an den Wänden der Ruhezonen angeordnet werden.
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Soll für gehobene Komfortansprüche ein erhöhter Schallschutz realisiert werden, der ein hohes Maß an Ruhe verspricht, darf der Geräuschpegel nicht über 25 dB liegen. Damit der höhere Schallschutz beim Bau gewährleistet wird, empfiehlt sich ein gesonderter, privatrechtlicher Vertrag mit dem Auftragnehmer, denn bei der Montage ist das reibungslose Zusammenspiel aller beteiligten Gewerke unbedingt erforderlich. Angefangen bei der Rohbauphase, müssen besonders die Sanitärinstallationen und die folgenden Trockenbauarbeiten bis hin zu den abschließenden Fliesenarbeiten und dem Anschluss der WC-Keramik mit gleichbleibender Qualität ausgeführt werden. Herangezogen werden können hierfür die DIN 4109, Beiblatt 2, oder die Schallschutzstufen II und III der VDI 4100.
Schalldämmung im Bad
Um Schallschutz im Badezimmer wirkungsvoll zu gestalten, sind verschiedene Maßnahmen nötig, mit denen die Schallübertragungswege eingedämmt werden. Unterschieden wird bei den Übertragungswegen zwischen Luftschall, Trittschall und Körper- bzw. Installationsschall. Als Luftschall wird Schall bezeichnet, der sich über die Luft ausbreitet, Körperschall ist Schall, der sich in einem Festkörper wie Mauerwerk ausbreitet, und Trittschall (eine Sonderform des Körperschalls) entsteht durch die Bewegung von Menschen auf dem Fußboden.
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Bei zu hohen Geräuschen von Sanitärinstallationen liegt zumeist eine erhöhte Körperschallübertragung vor. Sie entsteht durch die Geräusche, die beim Wassereinlauf bzw. Wasseraufprall an Badewanne, Dusche oder Waschtisch entstehen oder durch Füllgeräusche (Badewanne, Waschtisch, Spülkasten), das ablaufende Wasser (Abläufe an Badewannen, Dusche, Waschtisch und WC) und die Spülauslösung am WC. Hierbei regt das Wasser den Körperschall an, das heißt es versetzt den Körper des Sanitärobjekts in Schwingungen, die sich über Rohrleitungen und den Baukörper übertragen, der ihn wiederum in Form von hörbarem Luftschall dann an andere Räume abgibt.
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Wirkungsvolle Maßnahme gegen solche Schallbrücken ist die körperschalltechnische Entkopplung der Sanitärobjekte und der angeschlossenen Leitungen vom Baukörper. Dies wird erreicht, indem in der Bauphase zwischen Sanitärobjekt und Wand, Boden oder Decke sogenannte Schallschutzbänder eingebracht werden. Sie bestehen zum Beispiel aus Moosgummi, der die Übertragung der Schwingungen auf den Baukörper weitgehend unterbindet und dadurch den Schall dämpft. Maßnahmen, die ausschließlich auf eine Verbesserung des Luftschallschutzes abzielen, sind in den meisten Fällen wirkungslos, da gegen Luftschall nur möglichst viel Masse hilft, zum Beispiel dicke Wände.
Leise duschen und baden
„Niemand möchte mithören, wenn die Nachbarstochter spätabends ein Bad einlässt oder der Nachbar nach der Nachtschicht in frühmorgendlicher Stunde noch duscht. Gerade bei Dusch- und Badewannen aus Stahl ist deshalb die Schallentkopplung besonders wichtig“, erklärt Sven Rensinghoff, Marketingleiter des Delbrücker Badspezialisten Bette. Das Unternehmen ist auf die Verarbeitung von glasiertem Titan-Stahl zu edlen Badewannen, Duschwannen und Waschtischen spezialisiert und hat verschiedene Lösungen entwickelt, um ein geräuschgedämpftes Badvergnügen zu gewährleisten.
Um die Schallübertragung an den Baukörper zu minimieren sind beispielsweise die Füße der Badewannen von Bette und des Einbaurahmens der Bette Duschwannen schallentkoppelt, wie auch die Wannenanker, mit denen die Bade- oder Duschwanne an der Wand befestigt wird. Untermauerungsbänder und Schallschutzbänder an den wandseitigen Rändern der Badewannen und des Einbausystems, sorgen ebenfalls für reduzierte Schallübertragung. Zusätzlich können sogenannte Antidröhnmatten aus Bitumen auf den Körper der Bette Bade- oder Duschwanne aufgeklebt werden, die ebenfalls eine schalldämmende Funktion besitzen.
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Werden die Schallschutzmaßnahmen fachgerecht und komplett durchgeführt, sind die Bette Badewannen normgerecht nach DIN 4109/A1 schallgedämmt. Kommt bei den Duschwannen das Einbausystem Universal des Herstellers zum Einsatz, beträgt die Schallbelastung bei der Nutzung der Dusche lediglich 20 dB und erfüllt so die Anforderungen gemäß DIN 4109/A1 sowie die erhöhten Anforderungen nach VDI 4100 SST III – das bestätigen auch Prüfungen der DEKRA.
Noch leiser lässt sich duschen, wenn superflache Duschwannen und Duschflächen des Delbrücker Badspezialisten mit dem sogenannten Minimum Wannenträger installiert werden, der auf Estrich oder Holzböden einfach aufgeklebt wird. Hier fällt nur noch ein Schalldruck von 17 dB bei der Nutzung an, was sogar die hohen Anforderungen der Schallschutzstufe 3 der VDI 4100 weit übertrifft. Das sorgt besonders in hellhörigen Gebäuden für mehr Ruhe und Intimität beim Duschen.
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Fazit
Umfragen zeigen, dass die fast 90 Prozent der Bauherren nicht bereit sind, am Schallschutz zu sparen, wenn sie nach Einsparpotenzialen beim Bau gefragt werden. Das wird nur noch vom Brandschutz übertroffen. Eigentlich kein Wunder, denn Lärm zählt zu den häufigsten Streitpunkten in Nachbarschaften, vor allem, wenn mehrere Familien in einem Haus oder Wand an Wand leben.
Um das Badezimmer geräuscharm zu gestalten, lohnt sich in jedem Fall eine fachgerechte Planung, die dieses Thema nachhaltig in den Fokus rückt. Das Badezimmer ist einer der komplexesten Räume im Gebäude und schon kleine Fehler bei der Planung und Ausführung, können ungewollte akustische Probleme nach sich ziehen. Hersteller wie Bette führen zudem praxiserprobte Lösungen im Sortiment, die dabei helfen, dass Ruhe und Entspannung im und um das Bad selbstverständlich sind.
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